Zurück zu unseren Wurzeln
Oder: warum wir so sind, wie wir sind…
Wir wollen zunächst einen (historischen) Schritt zurückgehen, um das überwiegend materialistische Denken näher zu verstehen, welches die letzten 200 Jahre in allen Ausprägungen des Lebens „steuerte“, kurz: welche Weltsicht die sogenannte Erdepoche vermittelte.
Und welche Auswirkungen diese Weltsicht auf unser Denken, Fühlen und Wahrnehmen ha(te).
Beginnen wir unsere Zeitreise bei der Wissenschaft:
Ursprünglich war die moderne Wissenschaft mit einer Mission verbunden, die 1650 von Francis Bacon sinngemäß so formuliert wurde:
Das Wissen, das wir durch wissenschaftliches Vorgehen erlangen, sollte verwendet werden, um die Natur zu beherrschen und zu kontrollieren. Darin sah er die maßgebliche Mission der Wissenschaft. Im Umkehrschluss heißt dies doch: Wir strengen uns ständig an, der Natur zu zeigen, was wir wollen und wie wir sie „im Zaum halten“, anstatt zu verstehen, was die Natur uns eigentlich zu bieten hat.
Bacon (1561-1626) gilt übrigens, neben Descartes, als wichtigster empirisch-rationalistischer Naturphilosoph und Wissenschaftstheoretiker sowie als einer der Begründer einer modernen Wissenschaftsmethodik.
Weiter im Text, weiter in der Historie: Die heutige Wissenschaft beruht auf dem physikalisch-materialistischen Ausdruck des Universums, so wie es Isaac Newton (1643-1727) darlegte.
Aufgrund seiner Leistungen, vor allem auf den Gebieten der Physik und Mathematik, gilt Sir Isaac Newton als einer der bedeutendsten Wissenschaftler aller Zeiten. Seine Schriften Principia Mathematica werden als einige der wichtigsten wissenschaftlichen Werke eingestuft.
In unserem Zusammenhang ist es wichtig zu erwähnen, dass in Newtons Universum die physikalische materielle Sphäre nur durch andere (grobstoffliche) Formen von Materie beeinflusst werden kann. Von feinstofflichen Faktoren war keine Rede, konnte wohl auch nicht, da diese weder zu Newtons Lebzeiten weder bekannt noch erforscht wurden, höchstens in manchen Köpfen vermutet.
Man erklärte den menschlichen Körper zur physikalischen Maschine und ging folglich davon aus, dass es irgendwo im Körper physikalische Elemente gibt, die diese Maschine kontrollieren.
Die Suche nach diesen physikalischen Elementen war die Suche nach den Elementen der Genesene, diese Elemente der Genese kann man abgekürzt Gene nennen.
Aus heutiger Sicht mögen die Erklärungsmuster und Findungen dieser (physikalischen) Elemente skurril, bizarr und falsch erscheinen, und doch wirkt deren Einfluss in das materialistische Weltbild bis heute.
Wohlgemerkt: Wir wollen Newtons Errungenschaften und Leistungen in keiner Weise schmälern oder kleinreden. Sie bilden einen unschätzbaren Meilenstein im Verständnis des Lebens., zumindest in seiner mechanischen Funktion. Um es ganz deutlich zu sagen: Wir streben KEIN trennendes Entweder-Oder zwischen Newtonschem und heutigem Weltbild an, sondern ein verbindendes Sowohl-Als auch!
Doch sind inzwischen mehrere hundert Jahre an wissenschaftlichen Erkenntnissen und Weiterentwicklungen ins Land gezogen. Während in Newtons Weltbild von getrennten Einheiten innerhalb der Materie ausgegangen wird, betont die Quantenphysik, dass alles miteinander verflochten ist und ein Ganzes, also eine Singularität bildet.
Es gilt:
„Alles ist in allem, und alles ist in mir“,
oder:
„Der Wassertropfen befindet sich im Ozean und der Ozean im Wassertropfen“.
Das Symbol des Hausbaus gefällt uns in diesem Zusammenhang gut, zeigt es doch, wie organisch die materielle und die „feinstofflich-ideelle“ für ein solides Ganzes zusammenpassen:
Zunächst braucht es eine solide Bodenplatte, auf welche dann Stockwerk für Stockwerk aufgebaut werden können. Es macht wenig Sinn, mit dem Giebel oder dem Dach anzufangen!
Newtons materialistische Weltsicht liefert uns symbolisch diesen „Grund“, auf welchem wir heute lebenden Menschen aufbauen können. Wir meinen, dass diese Entwicklung sowohl logisch als auch ein Segen ist. Warum? Das wollen wir nun in der Folge Kapitel für Kapitel beleuchten und belegen!